Donnerstag, 16. Februar 2017

Es geht los

Start am Sonntag, den 11.2.2017 um 12:20 bei Kilometerstand 46180. (Also 146180, hoffentlich nicht 246180, wer weiß, das Auto ist immerhin 24 Jahre alt.) Es ist sehr kalt, über Nacht hat es in der Eifel geschneit wie vorgestern schon. Spontan entscheiden wir uns, die Eifel zu meiden und zunächst den Rhein herauf zu fahren, um dem Winter aus dem Weg zu gehen.

 Wir fahren über Koblenz und die Loreley in die Rheinpfalz. Am späten Nachmittag halten wir hoch über Nierstein bei einem Weinlokal an. Leider geschlossen. Kein Mensch weit und breit. Wir finden einen einsamen Stellplatz mit Strom mitten in den Weinreben. Es ist kaum über Null, der eisige Ostwind motiviert außer dem Hund niemanden, nach draußen zu gehen. Die 1000 Watt der Elektoheizung reichen nicht. Zum Glück können wir auch mit Gas heizen. Zur Sicherheit werden wir morgen noch eine Gasflasche kaufen, bevor wir nach Frankreich fahren.

Montag, den  13.2. 10:00 Uhr. Weiterfahrt bei km 46370 in das Elsass. Es erweist sich am Abend als schwierig, einen offenen Campingplatz zu finden. Wir landen schließlich wieder auf einem Weingut kurz hinter Colmar, wieder menschenleer, aber ein Stellplatz mit Sromanschluss. Beim Besichtigen des Dorfes auf der Suche nach einem Restaurant stürzt Eva böse an einer Bordsteinkante aufs Knie, das bedenklich anschwillt. Hier muss im Sommer einiges los sein, jedes zweite Haus ist eine Weinstube, aber jetzt im Winter tote Hose. Da werden wir wohl kochen müssen. Am Morgen ist der Boden gefroren. Wieder hat nur der Hund seinen Spaß.

Weiterfahrt am Dienstag, den 14.2. ab 10:00 Uhr bei km 46657.
Immerhin scheint heute die Sonne, das hebt die Stimmung, trotz Evas schlimmen Knies. Wir fahren südlich der Vogesen durch die Burgundische Pforte, jene Region zwischen Jura im Süden und Vogesen im Norden, die schon den Römern als leichter Weg nach Germanien diente und der der Breisgau sein mildes Klima verdankt. Auch das Wetter nimmt lieber den leichten Weg. Rechts die Berge der Vogesen sind noch verschneit, auch auf der Südseite. Am Abend finden wir nach erfolgloser Suche einen eigentlich noch geschlossenen Campingplatz kurz hinter Dijon.

Langsam haben wir uns an das übliche Wohnmobilchaos gewöhnt. Mit zwei Personen nebst Hund auf so kleinem Raum zu leben, erfordert Disziplin und Zurückhaltung, denn man steht sich immer im Weg. Nur lange Übung macht das erträglich, kritische Partnerschaften sind nach einer solchen "Prüfung" entweder gefestigt oder getrennt. Langsam wird unser Wassertank leer, man hätte nicht gedacht, dass das so weit vor der Wüste schon zum Problem wird. Es erfordert einige Zeit vder Suche, einen Wasserkran aufzutun. Wir füllen unseren Tank auf im Tausch gegen eine Flasche Wein.
Stellplatz bei St. Amand.
Weiterfahrt am Mittwoch, den 15.2. bei km 46999 in  Richtung Burgund. Wir finden einen schönen Stellplatz bei St. Amand, diesmal ohne Strom, aber es ist warm genug, nachts ohne Heizung zu schlafen. Das Wetter ist den ganzen Tag wunderbar gewesen, man kann endlich ohne Pullover auskommen.



Weiterfahrt um 11:00 Uhr am 16.2. bei km 47246. Am frühen Nachmittag finden wir den ersten geöffneten Campingplatz in der Dordogne, La Petite Lande, von einem Holländer betrieben, der uns auf deutsch begrüßt. Endlich Wasser, Dusche und Internetzugang. Wir werden einen Tag hier verweilen, es ist ruhig und schön hier. Außerdem gibt es ein wenig aufzuräumen und zu reparieren.
 
La Petite Lande - der erste geöffnete Campingplatz seit vier Tagen