Nach zwei Tagen mit heftigem Wind und Regen fahren wir am Samstag, den 4. März gut 100 km weiter nach Süden. Der Zielort heißt moulay bousselham, liegt am Atlantik neben einer großen Lagune, die durch eine Flussmündung entstanden ist. Einige Bilder aus dem Netz, das spart Datenvolumen: https://www.google.de/search?q=moulay+bousselham&biw=1067&bih=559&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&sqi=2&ved=0ahUKEwi1p7-00b_SAhWD2hoKHS4WAGAQsAQISw
Am Sonntag scheint dan wieder die Sonne, es ist über 20 Grad. Hier sind die Erdbeeren reif, auch Himbeeren und Waldbeeren werden auf dem Markt angeboten. Das Getreide ist schon 30-40 cm hoch.
Für Technikinteressierte hier ein Beispiel für eine typische Elektroinstallation auf einem Campingplatz: Schutzleiter werden in Europa total überbewertet!
Wenn man beim Einsteigen ins Wohnmbobil einen Schlag bekommt, dann muss man halt den Stecker andersherum einstecken.
Ich erspare mir Fotos von Wasserleitungen oder Klospülungen. Die Kunst der Improvisation wird hier groß geschrieben, daran kann man sich aber gewöhnen - das war vor ein paar Jahrzehnten bei uns nicht viel anders.
Auch der Arbeitsschutz wird in der Heimat total übertrieben. Was hier auf dem Bau an "Gerüsten" zu sehen ist, lässt einen erschauern.
Eine besondere Eigenart der hiesigen Leute scheint zu sein, anfangs ordentliche Bauwerke durch mangelnde Pflege in wenigen Jahren so herunterkommen zu lassen, dass man gleich daneben ein neues Bauwerk errichtet und das alte stehen lässt. Das gilt für die Sanitärhäuser auf Campingplätzen wie für eingestürzte Brücken, man baue einfach neu neben alt. Auf dem Weg hierher kamen wir an der alten großen Grenzstation zwischen dem spanischen und dem französischen Marokko vorbei, die seit 1956 überflüssig geworden ist. Ein großes Gebäude, das seither verfällt, aber nich weggerissen wird.
Der Campingplatz war erkennbar einmal wunderschön und luxoriös mit mehreren Sanitäreineichtungen, zig Wasserstellen und Stromquellen ausgestattet.
Inzwischen liegt die Masse der Infrastruktur brach und ist dem Verfall überlassen. Die Wasserstellen sind alle trocken, von den Stromsäulen funktionieren die wenigsten. Dafür wird das Gras auf ganz natürliche Art kurz gehalten.
Der Vogel ist am Morgen gegen den Rückspiegel geflogen und hat sich in sein eigenes Spiegelbild verguckt.
Jetzt kommt er alle halbe Stunde und versucht, mit seinem Spiegelbild Kontakt aufzunehmen. Nur der Hund empfindet das als einen Übergriff.
Das Land befindet sich im Umbruch. Es gibt verschleierte Frauen neben solchen, die auch in Köln nicht auffallen würden. Die Damen wagen sich sogar ins Wasser.
Nach einem Spaziergang an den Strand habe ich mir nicht nehmen lassen, einen einheimischen Barbier zu besuchen. Es folgen Vorher/Nachher Aufnahmen.
Für Haupthaar und Bart entstanden Kosten von 2,80 Euro - und das war mit Sicherheit ein Touristenpreis.