Durch die Extremadura nach Portugal
Wir starten am späten Donnertagvormittag (22.2.) gegen 11 Uhr bei km 48399 in Cubillas. Es ist bewölkt und mit 12 Grad ziemlich kühl, so soll es auch den ganzen Tag über bleiben. Die wunderbare Straße verläuft immer in Höhen zwischen 700 und 1000 Metern, ohne Sonne wird es nicht warm.
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Die Landschaft ist karg, von Frühling keine Spur |
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Es gibt wenig zu berichten. Wir verlassen die Autobahn, um nicht nur Kilometer zu fressen. Die Landstraße, die immer parallel zur Autobahn verläuft, ist völlig leer und selbstverständlich neu. Es dauert ungelogen gute 10 Minuten, bis mir ein erstes Fahrzeug begegnet, einTraktor. In der kommenden halben Stunde ein PKW und ein Laster. Die Gegend ist dünn besiedelt, alle 15 km ein Ort, aber kaum jemand vor der Tür. Wir finden am Nachmittag in Plasencia, der einzigen größeren Stadt der nördlichen Extremadura, einen netten Platz am Fluss.
Am Freitag, den 23.2. kommen wir erst gegen 11 bei 48686 in die Gänge. Eva will die Haare waschen, das kann dauern, warum auch immer. Das Wetter ist wieder schön, südlich der Tejo riecht es nach Frühling, die Grundfarbe ist nicht mehr braun, sondern grün. Reihenweise brüten Störche auf Hochspannungsmasten
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Ich hatte schon mehrfach über die tollen Straßen erzählt, aber die sind
nicht alles: Auch die Eisenbahnstrecken sind erstaunlich aufgepeppt
worden. Fast alles ist offensichtlich "frisch" elektrifiziert worden und
alle Gleise haben zumindest ein neues Schotterbett. Spanien mit seinen
Bergen ist nie ein typisches Eisenbahnland gewesen, zu aufwändig der
Gleisbau, auch wenn die extra kleine Spurweite engere Kurven erlaubt.
Das ist vorbei. Seit 1992 hat Spanien das zweitgrößte
Schnellstreckennetz für TGV aufgebaut und dabei sogar Frankreich als
Erfinder des TGV überholt.
Im Moment wird gerade eine Verbindung von Madrid durch die Extremadura
in Richtung Portugal gebaut, ein unglaublich aufwändiges Unterfangen mit
Massen an langen Brücken, Einschnitten und Tunneln, noch weit mehr, als
beim Straßenbau nötig wäre.
Hier zwei Fotos von der spektakulären Querung des Tejo, der an dieser Stelle einen großen See speist.
Ein Vorteil der europäischen Einigung: man bemerkt die Grenzen nicht. Das hat schon beim Eintritt von Frankreich nach Spanien gegolten und ist auch so, als wir kurz hinter Bajadoz Portugal erreichen.
Ausnahmsweise ist es auch einmal ein Nachteil:
Wir sind schon drin in Portugal, als wir bemerken, dass wir besser noch in Spanien getankt hätten, denn hier ist es etwas teurer.
(Spanien 1,15 €, Portugal ca 1,25 €)
Was einem aber sofort auffällt: Auch wenn die Landschaft gleich
aussieht, Portugal ist ungleich dichter besiedelt als die Extremadura.
Gleich die erste Stadt hinter der Grenze - Elvas - beeindruckt durch ihre Festungsanlagen, mit denen man sich wohl vor den Spaniern geschützt hat.
Ein über 30 Meter hohes Aquädukt aus dem 16. Jahrhundert versorgte die Stadt mit Wasser, diesmal waren es mal nicht die Römer.
Eigentlich wollten wir hier über Nacht bleiben. Das Internet hatte einen Parkplatz als Übernachtungsmöglichkeit genannt.
Eva vvar das allerdings zu unheimlich, dort allein zu stehen. Der Platz war zu einsehbar, die ganze Stadt hätte sehen können, dass dort jemand steht. Also fahren wir noch 80 km ins Land hineien, wo ich jetzt gerade irgendwo zwischen Estremoz und Evora meinen Bericht tippe.