Dienstag, 28. Februar 2017

Am Meer in Portugal

 

Am Samstag, den 25.2. gehts um 11.30 Uhr weiter bei km 48941 in Richtung Meer. Wir fahren gezielt nach Villa Nova Mileflores, wo wir schon im vergangenen Jahr einen schönen einsamen Parkplatz direkt am Meer gefunden haben.
Wir bleiben hier zwei Tage bis Montag  und ruhen vom Nichtstun aus.

Ab und zu gehen wir an den leeren Strand und lassen den Hund schwimmen. Für uns ist das noch zu kalt.






Stellvertretend für zig ihrer Artgenossen, die wir in Portugal gesehen haben. Die meisten nisten auf Hochspannugsmasten und lassen sich von den dort angebrachten Abwehrmaßnahmen nicht abschrecken.
Aber auch auf Felsen am Meer brüten Störche.

Am Montagmorgen starten wir um ca. 10.30 Uhr bei 49136 in Richtung Algarve. Ein Fehler: die Algarve ist in einer Breite von 5 km zugebaut und einfach zu dicht besiedelt. Das ist was für Leute, die Hotelurlaub mit Wellness und Animation lieben.  Es gibt keinen Platz, an dem ich bleiben möchte und wir verlassen fluchtartig die Südküste Portugals, zurück nach Spanien. Die Fortsetzung der Algarve-Küste auf spanischer Seite ist wesentlich schöner, da weniger dicht besiedelt und nicht so bebaut unf touristisch erschlossen.  Die Gegend liegt zu abgeschieden in Spanien, da der Guadalquivir die Verkehrswege abschneidet. Man muss bis Sevilla nach Norden, um eine Brücke zu finden. Dieser Tatsache ist es zu verdanken, dass diese landschaftlich schöne Gegend mit kilometerlangen breiten Sandstränden von den Massen verschont wird. Wir bleiben auch hier für zwei Tage in der Nähe von Mazagon, wir müssen auch Wäsche waschen.
Morgen werden wir uns in Richtung Fähre auf den Weg machen.

Freitag, 24. Februar 2017

Durch die Extremadura nach Portugal

Wir starten am späten Donnertagvormittag (22.2.) gegen 11 Uhr bei km 48399 in Cubillas. Es ist bewölkt und mit 12 Grad ziemlich kühl, so soll es auch den ganzen Tag über bleiben. Die wunderbare Straße verläuft immer in Höhen zwischen 700 und 1000 Metern, ohne Sonne wird es nicht warm.

Die Landschaft ist karg, von Frühling keine Spur
Es gibt wenig zu berichten. Wir verlassen die Autobahn, um nicht nur Kilometer zu fressen. Die Landstraße, die immer parallel zur Autobahn verläuft, ist völlig leer und selbstverständlich neu. Es dauert ungelogen gute 10 Minuten, bis mir ein erstes Fahrzeug begegnet, einTraktor. In der kommenden halben Stunde ein PKW und ein Laster. Die Gegend ist  dünn besiedelt, alle 15 km ein Ort, aber kaum jemand vor der Tür. Wir finden am Nachmittag in Plasencia, der einzigen größeren Stadt der nördlichen Extremadura, einen netten Platz am Fluss.

Am Freitag, den 23.2. kommen wir erst gegen 11 bei 48686 in die Gänge. Eva will die Haare waschen, das kann dauern, warum auch immer. Das Wetter ist wieder schön, südlich der Tejo riecht es nach Frühling, die Grundfarbe ist nicht mehr braun, sondern grün. Reihenweise brüten Störche auf Hochspannungsmasten

IIch hatte schon mehrfach über die tollen Straßen erzählt, aber die sind nicht alles: Auch die Eisenbahnstrecken sind erstaunlich aufgepeppt worden. Fast alles ist offensichtlich "frisch" elektrifiziert worden und alle Gleise haben zumindest ein neues Schotterbett. Spanien mit seinen Bergen ist nie ein typisches Eisenbahnland gewesen, zu aufwändig der Gleisbau, auch wenn die extra kleine Spurweite engere Kurven erlaubt. Das ist vorbei. Seit 1992 hat Spanien das zweitgrößte Schnellstreckennetz für TGV aufgebaut und dabei sogar Frankreich als Erfinder des TGV überholt.

Im Moment wird gerade eine Verbindung von Madrid durch die Extremadura in Richtung Portugal gebaut, ein unglaublich aufwändiges Unterfangen mit Massen an langen Brücken, Einschnitten und Tunneln, noch weit mehr, als beim Straßenbau nötig wäre.
Hier zwei Fotos von der spektakulären Querung des Tejo, der an dieser Stelle einen großen See speist.


Ein Vorteil der europäischen Einigung: man bemerkt die Grenzen nicht. Das hat schon beim Eintritt von Frankreich nach Spanien gegolten und ist auch so, als wir kurz hinter Bajadoz Portugal erreichen.
Ausnahmsweise ist es auch einmal ein Nachteil:
Wir sind schon drin in Portugal, als wir bemerken, dass wir besser noch in Spanien getankt hätten, denn hier ist es etwas teurer.
(Spanien 1,15 €, Portugal ca 1,25 €)


Was einem aber sofort auffällt: Auch wenn die Landschaft gleich aussieht, Portugal ist ungleich dichter besiedelt als die Extremadura.

Gleich die erste Stadt hinter der Grenze - Elvas - beeindruckt durch ihre Festungsanlagen, mit denen man sich wohl vor den Spaniern geschützt hat.

 Ein über 30 Meter hohes Aquädukt aus dem 16. Jahrhundert versorgte die Stadt mit Wasser, diesmal waren es mal nicht die Römer.


Eigentlich wollten wir hier über Nacht bleiben. Das Internet hatte einen Parkplatz als Übernachtungsmöglichkeit genannt.
Eva vvar das allerdings zu unheimlich, dort allein zu stehen. Der Platz war zu einsehbar, die ganze Stadt hätte sehen können, dass dort jemand steht. Also fahren wir noch 80 km ins Land hineien, wo ich jetzt gerade irgendwo zwischen Estremoz und Evora meinen Bericht tippe.

Mittwoch, 22. Februar 2017

Quer durch Castillien

Heute, am Dienstag, den 21.2. kommen wir erst gegen 11.00 Uhr bei km 48036 in Fahrt. 

Unser Startplatz in den Bergen- natürlich sind wir allein
Es ist nebelig und relativ kalt in den Bergen, zum Glück sind die Duschen warm.
Wir quälen uns zunächst über winzige Bergstraßen durch die Pyrenäen in Richtung Pamplona. Unser Navi hat eine ziemlich anstrengenede Route durch das Baskenland gewählt, angeblich die schnellste.
Wahrscheinlich kennt es noch nicht alle neuen, mit EU-Mitteln gebauten Prachtstraßen. Ich kenne Spanien noch aus der Mitte der siebziger Jahre, als es außer einer Bezahlautobahn entlang der Mittelmeerküste fast nur Landstraßen gab. Das hat sich gründlich geändert.
Während Deutschland sich anschickt, für die Benutzung von überfüllten Autobahnen eine völlig sinnlose Maut einzuführen, gibt es in Spanien zunehmend Autobahnen, die nichts mehr kosten. Und was für Autobahnen! Unser Herr Schäuble erfreut sich an der schwarzen Null, die Spanier an mit gehliehenem Geld aufgepeppte Infrastruktur. Sollte das Land irgendwann einmal bankrott gehen, die Straßen, Brücken und Tunnel wird dem spanischen Volk niemand mehr wegnehmen können.

Spanien ist ein fast überall gebirgiges Land, entsprechend viel Tunnel und gewaltige Viadukte sind erforderlich.
Da wird nicht gekleckert, sondern geklotzt. Die Infrastruktur an Campingplätzen lässt allerdings zu wünschen übrig.
Unser für heute angestrebtes Ziel war eigentlich Burgos, aber in Ermangelung eines geöffneten Platzes sind wir fast 100km weiter durch Castillien gefahren. Auf einer weitgehend leeren Autobahn mehr langweilig als anstrengend. Und natürlich sind wir auf dem gefundenen Campingplatz in Cubillas auch die Einzigen.

Dienstag, 21. Februar 2017

 Am Atlantik

Heute ist Dienstag, der 21.2. Endlich haben wir einen offenen Campingplatz mit warmer Dusche und Internet gefunden. Ich sitze draußen in der Sonne, das Wetter ist freundlich, aber hier in den Pyrenäen muss man doch einen Pullover tragen. Ich berichte über die vergangenen Tage.
Am Freitag, den 17.2. sind wir auf dem Platz in der Dordogne geblieben, weil es schon frühlingshaft warm war.

Es ist deutlich grüner als bisher, die ersten Blumen sind da.
Am Samstag den 18.2. fahren wir dann bei Km 47512 nach einem Ruhetag weiter in Richtung Meer.
Wir streben die Küste südlich Bordeaux an, wo wir vor Jahren schon längere Urlaube verbracht haben.
Die Gegend ist im Winter nahezu menschenleer, von zehn Häusern sind bestimmt neun Ferienhäuser und sind unbewohnt. Trotz den Neubauten hat die Gegend noch ihren einsamen Charakter behalten. Die Atlantkküste versteckt sich hinter riesigen Kiefernwäldern, die sich über 100km von Norden nach Süden erstrecken. Nur ca. alle 15 km dann ein Ort mit Zugang zur Küste. Da wir im Mimizan nichts Passendes finden, landen wir auf einem Stellplatz in Contis Plage direkt unterm Leuchtturm. Es ist weit und breit der einzige Platz, der geöffnet ist. 
Deshalb knubbeln sich hier die Fahrzeuge, für mich schon fast zu viele, bestimmt 15 französische Campingcars stehen hier - es ist Wochenende. Um ein wenig das Meer und den riesigen Strand zu genießen, bleiben wir auch am Sonntag noch hier.

Weiterfahrt am Montag, den 20.2. bei km 47821 um 10.45 Uhr. Es soll eigentlich Richtung Spanien gehen, aber Eva muss noch in einer Apotheke vorbei um Salbe für ihr Knie zu besorgen. Der Apotheker überzeugt sie, einen Arzt aufzusuchen, was wir dann auch prompt machen. Wie erwartet kann man ohne Röntgenbild nichts  sehen, also zurück nach Mimizan in eine Praxis für Radiologie. Die gute Nachricht: alle Knochen sind heil, einem Grenzübertritt nach Spanien - wo die Sprachplobleme beim Arztbesuch noch größer wären, steht nichts mehr im Wege. Allerdings ist der Tag bereits so weit fortgeschritten, dass wir entscheiden, noch eine Tag am Meer zu bleiben. In Cap de l`Homy fahren wir hoch auf die Düne und haben einen Standplatz mit Meerblick. Links wie rechts Strand bis zum Horizont.










Donnerstag, 16. Februar 2017

Es geht los

Start am Sonntag, den 11.2.2017 um 12:20 bei Kilometerstand 46180. (Also 146180, hoffentlich nicht 246180, wer weiß, das Auto ist immerhin 24 Jahre alt.) Es ist sehr kalt, über Nacht hat es in der Eifel geschneit wie vorgestern schon. Spontan entscheiden wir uns, die Eifel zu meiden und zunächst den Rhein herauf zu fahren, um dem Winter aus dem Weg zu gehen.

 Wir fahren über Koblenz und die Loreley in die Rheinpfalz. Am späten Nachmittag halten wir hoch über Nierstein bei einem Weinlokal an. Leider geschlossen. Kein Mensch weit und breit. Wir finden einen einsamen Stellplatz mit Strom mitten in den Weinreben. Es ist kaum über Null, der eisige Ostwind motiviert außer dem Hund niemanden, nach draußen zu gehen. Die 1000 Watt der Elektoheizung reichen nicht. Zum Glück können wir auch mit Gas heizen. Zur Sicherheit werden wir morgen noch eine Gasflasche kaufen, bevor wir nach Frankreich fahren.

Montag, den  13.2. 10:00 Uhr. Weiterfahrt bei km 46370 in das Elsass. Es erweist sich am Abend als schwierig, einen offenen Campingplatz zu finden. Wir landen schließlich wieder auf einem Weingut kurz hinter Colmar, wieder menschenleer, aber ein Stellplatz mit Sromanschluss. Beim Besichtigen des Dorfes auf der Suche nach einem Restaurant stürzt Eva böse an einer Bordsteinkante aufs Knie, das bedenklich anschwillt. Hier muss im Sommer einiges los sein, jedes zweite Haus ist eine Weinstube, aber jetzt im Winter tote Hose. Da werden wir wohl kochen müssen. Am Morgen ist der Boden gefroren. Wieder hat nur der Hund seinen Spaß.

Weiterfahrt am Dienstag, den 14.2. ab 10:00 Uhr bei km 46657.
Immerhin scheint heute die Sonne, das hebt die Stimmung, trotz Evas schlimmen Knies. Wir fahren südlich der Vogesen durch die Burgundische Pforte, jene Region zwischen Jura im Süden und Vogesen im Norden, die schon den Römern als leichter Weg nach Germanien diente und der der Breisgau sein mildes Klima verdankt. Auch das Wetter nimmt lieber den leichten Weg. Rechts die Berge der Vogesen sind noch verschneit, auch auf der Südseite. Am Abend finden wir nach erfolgloser Suche einen eigentlich noch geschlossenen Campingplatz kurz hinter Dijon.

Langsam haben wir uns an das übliche Wohnmobilchaos gewöhnt. Mit zwei Personen nebst Hund auf so kleinem Raum zu leben, erfordert Disziplin und Zurückhaltung, denn man steht sich immer im Weg. Nur lange Übung macht das erträglich, kritische Partnerschaften sind nach einer solchen "Prüfung" entweder gefestigt oder getrennt. Langsam wird unser Wassertank leer, man hätte nicht gedacht, dass das so weit vor der Wüste schon zum Problem wird. Es erfordert einige Zeit vder Suche, einen Wasserkran aufzutun. Wir füllen unseren Tank auf im Tausch gegen eine Flasche Wein.
Stellplatz bei St. Amand.
Weiterfahrt am Mittwoch, den 15.2. bei km 46999 in  Richtung Burgund. Wir finden einen schönen Stellplatz bei St. Amand, diesmal ohne Strom, aber es ist warm genug, nachts ohne Heizung zu schlafen. Das Wetter ist den ganzen Tag wunderbar gewesen, man kann endlich ohne Pullover auskommen.



Weiterfahrt um 11:00 Uhr am 16.2. bei km 47246. Am frühen Nachmittag finden wir den ersten geöffneten Campingplatz in der Dordogne, La Petite Lande, von einem Holländer betrieben, der uns auf deutsch begrüßt. Endlich Wasser, Dusche und Internetzugang. Wir werden einen Tag hier verweilen, es ist ruhig und schön hier. Außerdem gibt es ein wenig aufzuräumen und zu reparieren.
 
La Petite Lande - der erste geöffnete Campingplatz seit vier Tagen